Medion Akoya E4214:Ubuntu neben Windows auf einer zweiten Festplatte installieren

Das Medion-Notebook zeichnet sich u.a. dadurch aus, dass es über einen Einschubschacht für das einfache Hinzufügen einer zusätzlichen Festplatte verfügt. Wie das funktioniert, habe ich im Beitrag Zweite Festplatte einbauen beschrieben. Im Folgenden beschreibe ich die Installation von Ubuntu auf der zweiten Festplatte.

Bei neueren PCs gibt es kein traditionelles BIOS mehr, sondern den BIOS-Nachfolger UEFI. Dies hat ein völlig anderes Vorgehen bei der Installation von Linux neben einem vorhandenen Windows zur Folge. Das war auch für mich neu. Ich beschreibe hier die einzelnen Schritte. Die Besonderheit: Ubuntu wird nicht auf der gleichen Festplatte wie Windows 8.1 installiert, sondern auf einer zweiten Festplatte.

Vorbereitung

Zum einen braucht es natürlich eine aktuelle ISO-Datei von Ubuntu. Da ich immer die aktuelle LTS-Version installiere, ist dies die richtige Adresse für Ubuntu 14.04.2 LTS. Datei herunterladen und speichern.

Zum anderen braucht es ein Programm, mit dem das Ubuntu-Abbild auf einen mindestens 2 GB großen USB-Stick geschrieben werden kann. Ich habe dazu das Windows-Programm Rufus verwendet. Datei herunterladen und starten (eine Installation ist nicht nötig).

USB-Stick anschließen und Rufus starten. Es sind die im Screenshot erkennbaren Einstellungen vorzunehmen. (Zum Vergrößern den Screenshot anklicken).

rufus

Der Auswahlknopf für das ISO-Abbild befindet sich neben „Startfähiges Laufwerk erstellen mit ISO-Abbild“. Nach einem Klick auf Start wird das Abbild auf den Stick geschrieben.

Installation

Das Notebook muss nun vom Stick gestartet werden. Dazu beim Start (spätestens wenn das Medion-Logo erscheint) F2 drücken und dann unter „Boot“ – „Boot Option #1“ die Variante „UEFI USB Flash Device“ auswählen. Escape drücken, zu „Exit“ gehen und speichern. Der Rechner bootet nun vom USB-Stick.

Im ersten Menü „Install Ubuntu“ auswählen. Der Installationsprozess startet. Entscheidend sind die Einstellungen, wenn es um die Partitionierung geht. Hier sind folgende Einstellungen vorzunehmen:

  • Installationsart: „Etwas anderes“ (ganz unten)
  • /dev/sdb1 auswählen (das ist die zweite Festplatte)
  • Häkchen bei „formatieren“ setzen
  • „Partition bearbeiten“ auswählen und die Partition um ein paar GB verkleinern (für die Swap-Partition)
  • „Benutzen als ext4“ und „Einbindungspunkt /“ auswählen und bestätigen.

Die Partition wird nun verkleinert und es steht danach „Freier Speicherplatz“ zur Verfügung.

  • Auf „Freier Speicherplatz“ klicken und „Auslagerungsspeicher (Swap)“ auswählen.
  • Zum Schluss muss Ubuntu noch wissen, wo es den Bootlader speichern soll. Hier ist wichtig, dass unbedingt die von Windows erstellte UEFI-Systempartition ausgewählt wird. Bei mir ist das „/dev/sda2 Windows Bootmanager“ (eine etwa 100 MB große Partition).

Die Ubuntu-Installation läuft nun durch (und hat später ein paar Überraschungen parat – dazu weiter unten mehr).

Bootmanager

Damit beim Booten des Rechners zwischen Linux und Windows ausgewählt werden kann, sind noch ein paar Einstellungen im UEFI vorzunehmen:

  • Beim Start des Rechners F2 drücken
  • zu „Boot“ – „UEFI Hard Disk Drive BBS Priorities“ gehen und dort „Boot Option #1 ubuntu“ auswählen und über „Exit“ speichern.

Beim Start des Rechners sollte nun ein einfaches Auswahlmenü erscheinen, in dem zwischen dem Start von Ubuntu und Windows gewählt werden kann.

Damit unter Ubuntu ein Zugriff auf die Windows-Partition möglich ist, muss die Schnellstart-Funktion von Windows deaktiviert werden. Zu den Systemeinstellungen gehen, Energieoptionen auswählen, auf „Einige Einstellungen sind momentan nicht verfügbar“ klicken und dann ganz unten das Häkchen bei „Schnellstart aktivieren (empfohlen)“ entfernen. Jetzt braucht Windows etwas länger zum Booten, dafür kann Ubuntu die Windows-Partition problemlos mounten.

Ubuntu-Überraschungen

Zwar klappt die Installation von Ubuntu problemlos, doch es fehlt was ziemlich Entscheidendes: WLAN und Bluetooth. Dies liegt daran, dass der im Akoya-Notebook verbaute WLAN-/Bluetooth Adpter Realtek RTL 8723B zumindest „out-of-the-box“ von Linux noch nicht unterstützt wird. Dafür gibt es im Netz Lösungen, die meist darauf hinauslaufen, dass ein spezieller Linux-Kernel kompiliert werden muss. Dass danach WLAN und Bluetooth auch wirklich zuverlässig funktionieren, ist nicht sicher.

Solche Basteleien sind nicht (mehr) mein Ding. Zum Glück sind WLAN-USB-Adapter inzwischen sehr preiswert und es gibt auch Kombi-Adapter mit WLAN und Bluetooth. Vor dem Kauf unbedingt in Beschreibungen/Foren nachlesen, ob die Dinger unter Linux funktionieren!

Ich habe einen bereits vorhandenen und sehr preiswerten Mini-WLAN-Adapter von Edimax eingesteckt, der fast in der USB-Buchse verschwindet und im Alltag nicht stört.

edimax

Damit habe ich meine kabellose Internetverbindung. Mit Bluetooth verfahre ich ähnlich: Wenn ich es brauche, kommt ein USB-Adapter rein. (Nicht mehr – siehe weiter unten!)

So sieht das Ergebnis aus:

ubuntu_cairo

Update

Inzwischen habe ich ein paar Hinweise bekommen, wie man den Realtek RTL 8723B ohne große Klimmzüge zum Laufen bekommt. Danke an boesl_stefan(at)yahoo.de für die Tipps.

Das Vorgehen beschreibe ich in diesem Beitrag.

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