Medion Akoya E2228T: Ein paar Hinweise

Ich konnte nicht widerstehen … Schon eine Weile war ich neugierig auf einen leichten und kleinen Rechner, der sowohl als halbwegs handliches Tablet als auch als „vollwertiger“ Rechner funktioniert. Das Medion Convertible Notebook von Aldi schien mir kein schlechtes Angebot zu sein, zumal ich bislang ausgesprochen gute Erfahrungen mit Medion-Rechnern gemacht hatte.

Das Medion Akoya E2228T ist natürlich kein Leistungsmonster, aber für meine Bedürfnisse – Surfen, Streamen, Kommunizieren, Officearbeiten – erfüllt es die Minimalanforderungen recht gut: Es hat ein Full HD Display, 4 GB RAM und immerhin 64 GB SSD-Speicher. Es unterscheidet sich dadurch recht deutlich von vergleichbaren Angeboten, die oft nur 2 GB RAM, 32 GB Speicher und einen niedrig auflösenden Bildschirm haben. Was die 64 GB große SSD angeht, war ich zuerst skeptisch. Wenn man entsprechend damit umgeht, reichen die 64 GB jedoch gut aus.

Sind 64 GB genug?

Die Antwort auf die Frage ist ein uneingeschränktes jein. Für eine Windows-Installation und viele Daten sind 64 GB knapp. Wer seine Daten jedoch konsequent in die Cloud und/oder auf eine microSD Card auslagert, kommt mit 64 GB gut aus, vorausgesetzt er installiert nur die wirklich notwendigen Programme. Außerdem besteht noch die Möglichkeit, die Pfade wichtiger Standardordner wie beispielsweise Bilder, Dokumente, Downloads usw. auf die SD Card zu verschieben. Auch dadurch lässt sich auf der SSD Platz sparen.

Nach der Ersteinrichtung waren bei mir noch 40 GB frei; der Windows-Ordner hatte eine Größe von 17 GB. Nachdem ich das Creators Update (dauert ewig … nicht verzagen) aufgespielt und einige zusätzliche Programme installiert sowie überflüssige mitgelieferte Programme deinstalliert hatte, waren noch 20 GB auf der SSD frei. Allerdings belegten die Überreste des Creators Updates (die Ordner $get_current, $Windows.BT, Windows Update und Windows.old) noch viele GB.

Wer nicht mehr zur alten Windows-Version zurück will, kann diese Ordner löschen. Den Ordner Windows.old allerdings nur über den Umweg der „Einstellungen“. Windows-Taste+i –> System –> Speicher –> temporäre Dateien. Dort „Vorherige Windows-Version“ auswählen und auf „Dateien entfernen“ klicken. Der Löschvorgang dauert eine ganze Weile. Danach waren 33 GB auf der SSD frei.  Damit kann ich gut leben.

   

Dual Boot: eher nicht (oder doch 🙂

Obwohl streng genommen genug Platz auf der SSD ist, um noch ein Linux Betriebssystem zu installieren, rate ich davon ab. Zum einen haben Windows-Partitionen die Tendenz, sich ständig und fast unmerklich zu füllen, zum anderen gibt es Hürden im BIOS/UEFI und bei der Verschlüsselung.

Im Auslieferungszustand des Akoya ist das Laufwerk C: mit Bitlocker verschlüsselt. Dies hat zur Folge, dass der Rechner nur im „secure mode“ richtig startet. Als ich im UEFI  den „secure mode“ abschaltete und den Rechner neu startete, meckerte Windows sofort über Probleme mit der Bitlocker-Verschlüsselung. Außerdem lässt sich im BIOS/UFI kein „legacy mode“ auswählen; dies ist aber bei manchen Linux-Distributionen eine Voraussetzung für die erfolgreiche Installation. Und nicht zuletzt wollte der Akoya nicht von meinem Linux-Installationsstick  starten. Aus all diesen Gründen habe ich die Finger von der Einrichtung eines Dual-Boot-Systems gelassen, so schwer mir das auch fällt.

Update: Jetzt habe ich doch Linux neben Windows installiert.

Jetzt habe ich doch tatsächlich einen Rechner, auf dem nur Windows läuft!

Cloud-Dienste

Bei beengtem Festplattenplatz macht es Sinn, Dateien in die Cloud auszulagern bzw. auf einem externen Medium – in diesem Fall eine microSD Card – zu speichern und zu synchronisieren.

Auch das ist nicht völlig ohne Probleme. So schreibt der Google Drive Client nur auf ntfs-formatierte Medien und Dropbox weigert sich, auf bewegliche Medien (SD Card) zu schreiben. In beiden Fällen muss die Datenträgerverwaltung von Windows ran. Dort kann man die microSD Card mit dem Dateisystem ntfs formatieren und ihr einen zusätzlichen Pfad zuweisen. Rechtsklick auf das Laufwerk –> „Laufwerksbuchstaben und -pfade ändern“ –> „Hinzufügen“ –> „in folgendem leeren NTFS-Ordner bereitstellen“ –>  „Durchsuchen“. Ich habe den zuvor erstellten Ordner „C:\32gb-sd“ gewählt. Durch diese Änderung wird der Dopbox-Client ausgetrickst: Er glaubt jetzt, auf ein nicht bewegliches Medium (Festplatte) zu schreiben.

Touch me

Klar – das Medion Notebook ist auch ein Tablet. Trotzdem: Windows 10 und Touchbedienung ist (noch) ein ziemlicher Krampf. Während ich die Bedienung eines Windows Smartphones ausgesprochen gut fand, kann ich das von der hier vorliegenden (Hybrid)Variante von „normalem“ Windows und Touchbedienung nach Tablet-Art nicht behaupten. Die unterschiedlichen Bedienungsweisen funktionieren für sich genommen recht gut, nicht aber in Kombination. Nutzt man den Akoya-Rechner im Notebook-Modus ist alles wie gewohnt – Windows mit Maus und Tastatur halt. Im Tablet Modus wird es schwierig, da es zum einen die auf Touchbedienung eingerichteten Felder gibt (relativ groß, gut reagierend), zum anderen aber auch die Jahrzehnte alten Schaltflächen usw. von Windows (zu klein, schlecht zu treffen, schlecht reagierend).

Wer sich auf das Akoya Convertible einlässt muss lernen, damit zu leben. Noch ist es für mich zu früh für ein abschließendes Urteil. Android-Tablets oder iPads sind momentan deutlich intuitiver zu bedienen. Ich gehe davon aus, dass ich das Akoya wohl häufiger als Notebook und nur gelegentlich als Tablet nutzen werde. Mal schaun.

Ansonsten ist das Akoya kompakt, recht leicht, mit einem guten Bildschirm und leistungsfähig genug für nicht all zu anspruchsvolle Alltagsaufgaben. Und das zu einem guten Preis.

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6 Antworten zu Medion Akoya E2228T: Ein paar Hinweise

  1. Michael sagt:

    Hallo erstmal. 🙂 Ich habe mir letzten Donnerstag ebenfalls dieses Convertible gekauft und bin auch zufrieden. Allerdings schaltet sich bei mir nachdem ich die Windows Creator Edition installiert habe im Tabletmodus die Hardwaretastatur nicht mehr aus, wodurch das ganze eher schlecht zu bedienen ist. Nun wollte ich mal nachfragen ob bei dir eventuell ähnliche Probleme aufgetreten sind, sodass ich darauf hoffen kann das Microsoft das ganze mit einem der nächsten Updates wieder behebt.

    Mfg
    Michel

    • Uli Bauer sagt:

      Hallo,

      gerade noch mal getestet. Ich habe das Problem mit der Hardwaretastatur definitiv nicht. Als Einstellung für den Wechsel zwischen Notebook- und Tabletmodus habe ich „Vor dem Wechsel immer fragen“ gewählt.
      Mfg Uli

  2. Wolfgang Frei sagt:

    Nach Windows Update, hatte ich nur noch Blue Stream , konnte das Notebook nicht mehr zurücksetzen.Auch eine Werksrückstellung war nicht mehr möglich. Als ich zu guter letzt Windows 10 neu aufspielen wollte gingen alle Daten weg. Bei ca. 65% kommt eine Meldung, daß Treiber fehlen. Werde das zu Medion Gerät einsenden.

  3. Uli Bauer sagt:

    Ein Leser bittet um Hilfe:

    Bitte um Rat.
    Habe mein Medion Model No. MD60250 Akoya Model E2228T bis auf 0 im Accu heruntergefahren. Nach dem Wiederaufladen wollte ich neu Starten und den PIN eingeben. Leider kann ich nur noch Zahlen eingeben aber die Buchstabentastatur reagiert nicht mehr.
    Hat hier jemant einen Rat, wie ich ohne PIN und Fingerabdruck das Programm starten kann oder wie ich die Tastatur aktivieren kann?
    Über einen Rat würde ich mich freuen.
    Henry

    • Uli Bauer sagt:

      Hallo,

      ich bin nicht sicher, ob ich das Problem richtig verstanden habe. Wenn beim Start von Windows eine PIN eingegeben wird, sind in der Tat nur die Zahlen auf der Tastatur aktiv; das macht Sinn, da so eine Fehleingabe (Buchstaben, Sonderzeichen usw.) verhindert wird. Anders gesagt: es sind nur Zahlen erlaubt.

      Insgesamt kann man sich auf dreierlei Arten anmelden: per Fingerabdruck-Scanner, per Eingabe des Passworts des zugehörigen MS-Accounts und per PIN. Vielleicht einfach mal die Variante Passwort probieren.

      Viel Erfolg
      Uli

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