Linux Distribution Apricity

Heute habe ich mir die neueste Beta von Apricity angeschaut. Dabei handelt es sich um eine relativ junge Linux-Distribuntion, die auf Arch Linux basiert und einen angepassten Gnome-Desktop hat. Es gibt auch eine Variante mit Cinnamon.

Update Juni 2017: Leider wurde die (Weiter)Entwicklung von Apricity eingestellt!

Linux-Distributionen gibt es viele, die bekannteste und am meisten genutzte ist seit einigen Jahren wohl Ubuntu (und seine zahlreichen Varianten). Früher war Linux eher was für Experten, heute kann sich praktisch jeder Nutzer – unabhängig vom Grad seiner Erfahrung – auf eine moderne und bedienungsfreundliche Linux-Variante einlassen. Apricity gehört ganz sicher dazu, obwohl es auf Arch Linux basiert, dem man nachsagt, eher was für Experten zu sein. Es kommt halt auf die Gesamtpackung an.

start

Nach dem Start präsentiert sich Apricity ausgesprochen freundlich und übersichtlich. Gleich fällt auf, dass die Macher Anleihen beim Mac gemacht haben. In der unteren Menüleiste versammeln sich die wichtigsten Programme/Einstellungen, oben rechts gibt es eine kleine Statusleiste und oben links Verknüpfungen zu „Activities“ und „Places“ (wichtige Ordner). Ansonsten ist der Desktop leer.

apps

Ein Klick auf das Gittermuster rechts unten öffnet eine durchblätterbare Liste der installierten Programme (oder wahlweise eine kleinere Liste der häufig benutzen Programme). Auch das gibt es beim Mac.

tweak

settings

Einstellungen werden mit zwei Werkzeugen vorgenommen – dem Tweak Tool, zuständig für das Aussehen des Desktops u.a., und den Settings, zuständig für alle wichtigen Systemeinstellungen u.a. Beide Werkzeuge sind sehr übersichtlich gestaltet und leicht zu bedienen.

Passt

Ich habe Apricity in einer virtuellen Maschine unter Virtualbox installiert; es gab keine Probleme. Der erste Eindruck ist sehr positiv.  Apricity scheint mir gut geeignet für Linux-Einsteiger und Menschen, die Linux einfach mal ausprobieren wollen. Die Installation ist einfach, Aussehen und Bedienung erleichtern die ersten Schritte mit dem (neuen) Betriebssystem sehr.

Allerdings wird abzuwarten sein, wie gut der Support für Apricity ist. Erfahrungsgemäß finden Linux-Neulinge am ehesten in der Ubuntu-Community Unterstützung.

Wer ohnehin mit Linux arbeitet, wird kaum einen Grund finden, auf Apricity umzusteigen, es sei denn, er findet die Oberfläche besonders ansprechend. Ansonsten ist Apricity eine gute Linux-Distribution wie viele andere auch. Eine Besonderheit ist PlayOnLinux, das bei der Installation von Windows-Programme unter Wine hilft. Auch hieraus wird ersichtlich, dass sich Apricity in erster Linie an Um- und Neueinsteiger richtet.

Wie Arch Linux ist Apricity ein sog. rolling release, d.h. ein Betriebssystem, das sich fortlaufend aktualisiert. Für ältere Rechner eignet es sich kaum, da es nur in einer 64-bit Variante vorliegt.

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Eine Antwort zu Linux Distribution Apricity

  1. Torsten sagt:

    Apricity hat ja nicht lange überlebt, und so erging es ja vielen anderen vielversprechenden Projekten auch. Es herrscht aber auch ein Wust an Forks, Spins oder Derivaten.

    Ich habe im Laufe der letzten Jahre etliche, teils hochgelobte Distributionen ausprobiert, die bei mir aber früher oder später Macken gezeigt haben. Im schlimmsten Fall war das Betriebssystem gar nicht mehr zu starten oder erforderte aufwändige Reparaturarbeiten. Fairerweise muss ich aber auch dazu sagen, dass ich viel experimentiert habe; der verhängnisvollste Fehler war wohl, mehrere Desktop-Umgebungen zu installieren. Inzwischen habe ich herausgefunden, dass mir Xfce als Desktop-Umgebung am meisten liegt.

    Doch zurück zu Apricity: Es basierte ja auf Arch Linux und bot, anders als Arch, eine grafische Installation und eine vorgefertigte Desktop-Umgebung und war somit leicht bedienbar. Als Alternativen sind mir Manjaro (mit dem ich diverse Probleme hatte) und Antergos bekannt, mit dem ich längere Zeit recht frustfrei gearbeitet habe. Ach ja, SwagArch wäre noch zu erwähnen, das auch recht hübsch ist – es lief auf einem meiner Netbooks prima, auf dem Desktop-PC hingegen nicht (es wollte etwa bei jedem dritten Systemstart einfach nicht booten).

    Und was das schicke Aussehen betrifft – jede Distribution lässt sich ja aufhübschen. Ich finde, etwa mit Xfce (aber sicher auch anderen Desktop-Enviromnents) lässt sich das ganz gut erreichen.

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