1. Surfin‘ England im Netz – ein virtuelles Projekt

Surfin‘ England im Netz ist eine Initiative des Fachservice Englisch von Lehrer-Online.

Es will den Einsatz von Multimedia im Englischunterricht und/oder im fächerübergreifenden Unterricht der Sekundarstufe II fördern. Bei Surfin‘ England im Netz handelt es sich nicht um ein "fertiges" Projekt. Vielmehr geht es darum, das Projekt unter der Beteiligung von möglichst vielen Kolleginnen und Kollegen gemeinsam zu entwickeln.

Lehrer-Online wird dabei technische Hilfestellung leisten. Dadurch soll es ermöglicht werden, daß die beteiligten LehrerInnen "im Netz" gemeinsam planen und Erfahrungen austauschen können. In diesem Sinne ist Surfin‘ England im Netz ein "virtuelles" Projekt, da alle Kontakte zwischen den Beteiligten mit Hilfe elektronischer Medien ablaufen sollen.

2. Persönliche Voraussetzungen für die Teilnahme

Teilnehmen können alle LehrerInnen, die die folgenden Voraussetzungen mitbringen:

  • Lust auf Veränderung ihres pädagogischen Alltags
  • ein Mindestmaß an persönlicher Medienkompetenz, d.h. konkret: Sicherheit im Umgang mit wichtigen elektronischen Medien wie z.B. Multimedia-CDs, Internet, Email und HTML-Editoren (Sie müssen kein "Profi" sein; denken Sie auch an die Medienkompetenz eines Teils Ihrer SchülerInnen und nutzen Sie diese produktiv)
  • eine geeignete Lerngruppe oder Klasse der Sekundarstufe II. Soll das Projekt im Englischunterricht durchgeführt werden, so sollte es sich mindestens um eine 11. Klasse handeln

3. Technische Voraussetzungen für die Teilnahme

An den Schulen sollten mindestens die folgenden technischen Voraussetzungen gegeben sein:

  • mehrere Multimedia-PC (abhängig von der Größe der Lerngruppe)
  • mehrere PC mit Internetzugang (abhängig von der Größe der Lerngruppe)
  • geeignete Software zur Erstellung von Arbeitsergebnissen (HTML-Editor, Präsentationsprogramm, Bildverarbeitung, Textverarbeitung)

4. Lern- und Arbeitsformen

Die Lern- und Arbeitsformen sind abhängig von den persönlichen und technischen Voraussetzungen sowie den organisatorischen Gegebenheiten an der Schule. Denkbar sind folgende typische Lern- und Arbeitsformen:

  • Einsatz der Surfin‘ England-CD im regulären Unterricht. Die Materialien auf der CD können selektiv als zusätzliche Materialien genutzt werden. (CD statt Lehrbuch oder Kopien). Dies ist sozusagen der Minimalansatz. Ob die weiterführenden Möglichkeiten von Surfin' England (Learning Station, Internet usw.) genutzt werden, ist abhängig von der technischen Ausstattung und dem geplanten Zeitrahmen
  • Projektorientiertes Arbeiten und Lernen mit Surfin‘ England im regulären Unterricht und an zusätzlichen Projekttagen. Dieses Vorgehen erfordert die meiste Zeit. Es ist nur sinnvoll, wenn für das Projekt mindestens 4-5 Wochenstunden über einen Zeitraum von mehreren Wochen zur Verfügung stehen und darüber hinaus 1-2 Projekttage eingeplant werden. Als Arbeitsform steht das selbstständige Arbeiten der SchülerInnen im Vordergrund; lehrerzentrierte Lernformen sind nur in den Phasen der Vermittlung von technischen Grundkompetenzen sinnvoll
  • Durchführung des Projekts während einer Projektwoche. Stehen mindestens 3-4 Projekttage zur Verfügung, kann das Projekt "komprimiert" durchgeführt werden

5. Lernziele

Bei der Arbeit mit Surfin' England lassen sich drei übergeordnete Lernziele unterscheiden:

  • methodische Lernziele zur Verbesserung der Medienkompetenz der SchülerInnen
  • inhaltliche Lernziele im Zusammenhang mit den thematischen Angeboten von Surfin‘ England
  • sprachliche Lernziele zur Verbesserung der Kommunikationsfähigkeit, z.B. durch ein Emailprojekt

Die Lernziele lassen erkennen, daß Surfin‘ England im Netz nicht von vorneherein auf den Englischunterricht ausgerichtet sein muß. Auch fächerübergreifende Projekte lassen sich mit Surfin‘ England gut realisieren. Haben die SchülerInnen verhältnismäßig wenig Erfahrungen mit Multimedia, werden sehr wahrscheinlich die methodischen Lernziele im Vordergrund stehen.

6. Formen des Erfahrungsaustauschs

Die teilnehmenden LehrerInnen – und in einer späteren Phase auch die SchülerInnen – können ihre Erfahrung folgendermaßen austauschen:

  • über ein spezielles Forum bei Lehrer-Online. Das Surfin‘ England im Netz - Forum ermöglicht die Kommunikation per Browser. Wer sich zu Surfin‘ England im Netz äußern oder eine Frage dazu stellen will, wählt www.lehrer-online.de an, klickt sich zum Forum durch, schreibt eine Nachricht oder liest die schon vorhanden Nachrichten mit seinem Browser
  • über eine spezielle Mailingliste bei Lehrer-Online. Wer ständig über die Entwicklungen bei Surfin‘ England im Netz orientiert sein und sich aktiv beteiligen will, abonniert die Surfin‘ England im Netz - Mailingliste. Dies stellt sicher, daß alle Beiträge dieser Liste automatisch im Postfach der TeilnehmerInnen landen
  • über einen speziellen Download-Bereich bei Lehrer-Online. Im Surfin‘ England im Netz - Downloadbereich werden v.a. Materialien von den TeilnehmerInnen für die TeilnehmerInnen bereitgestellt
  • über spezielle Links zu Surfin‘ England im Netz. Diese Links sollen die Verbindung zu thematisch interessanten Seiten im Internet erleichtern und zeitraubende Sucharbeiten vermeiden helfen

7. Technische Hinweise (leider unvermeidlich)

  • die Surfin‘ England-CD ist leider nicht netzwerkfähig. Dies bedeutet in der Praxis, daß sie mehrere CDs brauchen, wenn Sie mehrere Gruppen gleichzeitig mit der CD arbeiten lassen wollen. Zum Glück ist die CD ja recht preiswert. Sollten Sie nur eine CD besitzen, ist es möglich, die SchülerInnen abwechselnd in Kleingruppen mit der CD arbeiten zu lassen, während die übrigen SchülerInnen z.B. im Internet recherchieren
  • es ist auch nicht möglich, die komplette CD auf Festplatte zu kopieren und dann von dort aus zu arbeiten. Das Programm prüft, ob die CD im CD-Laufwerk vorhanden ist
  • es ist allerdings möglich, alle Texte auf Festplatte zu kopieren. Dazu kopieren Sie einfach das Verzeichnis/den Ordner "html" auf die Festplatte und rufen dann mit einem Browser die Datei "index.htm" bzw. "index2.htm" auf. Sie können auch die Ordner "songs" und "videos" auf Festplatte kopieren und dann ohne die CD-Oberfläche "direkt" auf die Songs und Videos zugreifen, vorausgesetzt, die notwendige Software zum Abspielen ist installiert. (Bitte beachten Sie immer die Lizenzbestimmungen!)
  • sorgen Sie für ausreichend Festplattenplatz für die Arbeitsergebnisse der SchülerInnen. Grafiken, Bilder und v.a. Videos brauchen viel Platz
  • eine "ideale" Softwareausstattung für das Projekt könnte ungefähr so aussehen: ein Office-Programm, eine Bildverarbeitung, ein leicht bedienbarer HTML-Editor, ein Browser und Software zum Abspielen von Musik und Videos. (Für Videos ist ein Player auf der CD)
8. Zur Anregung und zur Diskussion: meine persönliche Planung

Rahmenbedingungen

Ich werde das Projekt ab Mitte September 1999 mit einem Leistungskurs Englisch der Jahrgangsstufe 13 durchführen. Dadurch stehen 5 Wochenstunden zur Verfügung (2 Doppelstunden, 1 Einzelstunde). Die Zeitdauer des Projekts ist auf etwa 6 – 8 Wochen angelegt (ca. 30 – 40 Unterrichtsstunden insgesamt). Dazu kommen je nach Bedarf noch 1 – 2 Projekttage. Der Kurs ist mit 22 SchülerInnen (leider) sehr groß. Alle TeilnehmerInnen des Kurses haben zumindest Grundkenntnisse im Umgang mit den "neuen Medien"; einige SchülerInnen waren schon am Projekt Surfin‘ California beteiligt.

Mit dem Projekt sollen wichtiges Bereiche des Bildungsplans für den Leistungskurs Englisch abgedeckt werden; es handelt sich v.a. um Lernziele aus dem Arbeitsbereich Landeskunde/Großbritannien.

Die technischen Bedingungen sind sehr gut: im Unterrichtsraum befinden sich 8 Rechner mit Internetzugang, ein Teil davon ist multimediafähig. Im Nachbarraum befinden sich weitere 17 Rechner mit Internetzugang.

Da es sich um ein (Unterrichts)Projekt handelt, steht projektorientiertes Lernen und Arbeiten im Vordergrund. Während des größten Teils des Projekts sollen die SchülerInnen möglichst selbstständig und selbstbestimmt arbeiten. In diesen Phasen beschränkt sich die Rolle des Lehrers auf die eines Helfers und Beraters. In den Phasen des Projekts, in denen der Erwerb von grundlegenden Fertigkeiten im Bereich Medienkompetenz im Vordergrund steht, spielt der Lehrer noch am ehesten seine traditionelle Rolle. Allerdings sollten auch in diesen Phasen vorhandene Kompetenzen einzelner SchülerInnen produktiv genutzt werden. Aus Erfahrung weiß ich, daß die Rolle des Lehrers in solchen Projekten v.a. dann ganz entscheidend ist, wenn es um technisch-organisatorische Dinge geht, z.B. das zuverlässige Sichern und Ordnen von Daten auf der lokalen Festplatte, die einheitliche Namensgebung von Dateien, das Wiederauffinden von Informationen usw. Setzt der verantwortliche Lehrer hier nicht ein bestimmtes Maß an (Selbst)Disziplin bei den SchülerInnen durch, kann ein Projekt sogar scheitern.

 

Projektphasen

Das Projekt besteht im wesentlichen aus 4 klar voneinander unterscheidbaren Phasen:

I. Einführungsphase (ca. 4 Std.)

In der Einführungsphase sollen die SchülerInnen das Projekt und seinen geplanten Ablauf kennenlernen. Sie arbeiten in Kleingruppen mit der CD und verschaffen sich einen ersten Eindruck von den Möglichkeiten der multimedialen Lernumgebung von Surfin‘ England

II. Methodenphase (ca. 8-10 Std.)

In der Methodenphase eignen sich die SchülerInnen grundlegende "technische" Fertigkeiten im Bereich Medienkompetenz an. Sie lernen z.B.,

  • auf der CD zu "navigieren"
  • Materialien von der CD lokal auf Festplatte zu speichern
  • die Angebote der Learning Station zu nutzen
  • Informationen im Internet zu finden und lokal zu speichern
  • lokal gespeicherte Informationen zu verwalten und weiterzuverarbeiten (Texte, Bilder usw.)
  • HTML-Seiten zu erstellen

III. Arbeitsphase (ca. 8-10 Std. + evtl. 1 Projekttag)

Vor Beginn der Arbeitsphase entscheiden sich die SchülerInnen für einen thematischen Schwerpunkt aus dem Angebot der CD und bilden Arbeitsgruppen. Bei einer Kursgröße von 22 gehe ich von 4-5 Arbeitsgruppen mit jeweils 4 – 6 TeilnehmerInnen aus; es kann sinnvoll sein, daß die Arbeitsgruppen Untergruppen bilden. Der Ablauf der Arbeitsphase soll ungefähr so aussehen:

  • die Arbeitsgruppen erstellen einen detaillierten Arbeitsplan, der das Thema, die Arbeitsweise, das geplante Arbeitsergebnis und den ungefähren Zeitrahmen angibt
  • die Arbeitsgruppen suchen nach geeigneten Materialien (CD, Learning Station, Internet, andere Quellen) und organisieren diese Materialien
  • die Arbeitsgruppen bereiten ihre Materialien für die Präsentationsphase vor

Ein Teil der Arbeitsphase wird ein kurzes Emailprojekt sein. Ich denke im Moment daran, nicht die individuellen SchülerInnen, sondern die einzelnen Arbeitsgruppen bzw. Untergruppen thematisch orientiert mit Partnern in Großbritannien kommunizieren zu lassen. Als Ergänzung zum Austausch von Emails ist auch ein Chat mit den englischen Partnern denkbar. Dieser Teil des Projekts ist zum jetzigen Zeitpunkt jedoch noch weitgehend offen, da ich unsere Partner in Großbritannien noch nicht kenne.

IV. Präsentationsphase (ca. 8-10 Std. + 1 Projekttag)

Jedes Projekt sollte handlungsorientiert sein und deshalb konkrete Arbeitsergebnisse produzieren. Die Form der Arbeitsergebnisse sollte dem Medium angemessen sein. Die Arbeitsgruppen erhalten deshalb die Vorgabe, Ergebnisse grundsätzlich in elektronischer Form zu erstellen, konkret: als HTML-Seiten oder als Präsentation, die mit einem geeigneten Programm erstellt wurde. Dabei ist auf die Integration von Text, Bild und weiterführenden Elementen wie Musik oder Videos zu achten.

Schwerpunkte der Präsentationsphase werden die folgenden Schritte sein:

  • "Produktion" der Arbeitsergebnisse
  • Vorstellung der Arbeitsergebnisse
  • Publikation der Arbeitsergebnisse in einem gemeinsamen "Format" (z.B. auf einem speziellen Teil der schulischen Homepage)